Energieträgerinformation für die Steiermark
Durchschnittliche Heizkosten unterschiedlicher Heizsysteme in privaten Haushalten in der Steiermark werden von mir seit dem Jahr 1992 ungefähr 1 mal jährlich ermittelt. Die Ergebnisse werden in der
Energieträgerinformation
veröffentlicht und dienen als Hilfsmittel für kostenorientierte Entscheidungen bei der Planung von Heizungserrichtungen und Heizungsumstellungen. Die Energieträgerinformation ist nicht vorgesehen als
„Einkaufsratgeber“ für eine einzelne Heizmittelbestellung.
Die Energieträgerinformation betrifft Heizkosten von
- Zentralheizungen und Kachelöfen (nicht andere Einzelraumheizungen, Etagenheizungen, Warmwasserbereitung)
- privaten Haushalten (Wohnräume, nicht Gewerbe)
- Einfamilienhäusern, Zweifamilienhäusern mit gemeinsamer Heizung (nicht Geschoßwohnbau)
Die dargestellten Heizkosten enthalten
- alle verbrauchsgebundenen Kosten, das sind hauptsächlich die Heizmittelkosten mit allen Steuern und Zuschlägen
- alle
betriebsgebundenen Kosten, das sind die vom Verbrauch unabhängigen wiederkehrenden Kosten (Fixkosten), und zwar hauptsächlich:
-
Wartungsverträge bei Heizkesseln und Wärmepumpen
- Grund- und Messpreise bei leitungsgebundenen Energieträgern
- Kosten für Rauchfangkehrer und vorgeschriebene Überprüfungen bei Feuerungsanlagen
- Strom für Umwälzpumpen und Regelungen
- Kosten für EINE Zustellung pro Jahr bei Scheitholz, Holzpellets, Hackgut, Heizöl und den kohleartigen Heizmitteln
- Kosten der Tankreinigung in Abständen von 10 Jahren bei Ölheizungen (Tankreinigung erhöht Zuverlässigkeit von Ölheizungen)
Die hier dargestellten Heizkosten enthalten nicht
- kapitalgebundene Kosten, das sind einmalige Kosten der Anlagenerrichtung und Finanzierungskosten (Zinsen).
Neues in der Ausgabe Oktober 2008
- Von allen 29 betrachteten Heizsystem wurden die Preise im Oktober 2008 neu erhoben. Zu den Heizsystemen hinzugefügt wurde „Holzpellets Kaminofen“, während das Heizsystem „Braunkohle“ nicht
mehr verzeichnet wird.
- Die Kosten für Rauchfangkehrer und die gemäß Feuerungsanlagenverordnung vorgeschriebenen Überprüfungen wurden neu ermittelt und sind nun differenziert nach Anlagengröße berücksichtigt.
- Neue Tabellen und Diagramme „Barwerte von Heizkosten kumuliert in den kommenden 15 Jahren“
Drastische Änderungen der Heizölpreise wie im Jahr 2008 sind zukünftig häufiger zu erwarten. „Momentaufnahmen“ der Preise sind deshalb seit dem Jahr 2008 fast wertlos für das Anwendungsgebiet der
Energieträgerinformation. Erheblich mehr Aussagekraft bieten die auf 2 neuen Seiten dargestellten Barwerte von Heizkosten kumuliert in den kommenden 15 Jahren bei einem Verbrauch von 8 MWh bzw.
30 MWh Nutzwärme pro Jahr. Die Preissteigerungsraten wurden ermittelt aus einer Trendanalyse der in den vergangenen 5 Jahren erhobenen Preise. Die Berechnung der Barwerte erfolgte nach
ÖNORM M7140. Die Ergebnisse sind in Tabellen und in Balkendiagrammen dargestellt.
Blick in die Zukunft: Voraussichtlich in 3 bis 5 Jahren können hier — erstmals in Österreich — sachlich begründete Preissteigerungsraten für kleine Heizanlagen veröffentlicht
werden, geeignet für Berechnungen nach ÖNORM M7140, wenn die Energieträgerinformation weiterhin finanziert wird. Erstmals, weil hier im Unterschied zu den von Statistik Austria erhobenen
Preissteigerungsraten alle wiederkehrenden, zusätzlich zu den Heizmittelkosten zu bezahlenden Nebenkosten enthalten sind, und weil sonst in Österreich keine weitere von Energieversorgern und
Heizanlagenherstellern unabhängige Institution bekannt ist, welche Preissteigerungsraten für kleine Heizanlagen über längere Zeit regelmäßig ermittelt. Die
Arbeiterkammer Steiermark ermittelt Preise von
Heizöl
und
Holzpellets
zwar aufwendiger als ich, jedoch keinerlei Nebenkosten.
- Die neue Seite „Ressourcen“ bietet Verzeichnisse der Energieversorger und der Rechtsgrundlagen.
Energieträgerinformation Oktober 2008, Druckdatum 27.01.2009, 11 Seiten, 142 kByte
Energieträgerinformation Oktober 2008, Kurzausgaben „maßgeschneidert“ für bestimmte Heizmittelverbräuche auf je 2 Seiten, Druckdatum 27.01.2009, jeweils 50 bis 60 kByte
Mein Informationsblatt
„Warum steigen die Heizölpreise“ (4 Seiten, 296 kByte) und meine Präsentation
„Energiepolitik am Wendepunkt — Warum steigen die Heizölpreise“ (21 Seiten, 1,0 MByte) aus dem Jahr 2005 bieten eine nach wie vor aktuelle Einführung zum Thema „Peak
Oil“. Sie zeigen insbesondere, dass ab dem Zeitpunkt des globalen Produktionsmaximums (siehe übernächster Absatz) die Versorgungslage allein von den erzielbaren Produktionsraten und der Nachfrage
abhängt, und überhaupt nicht von in Ölfeldern verbliebenen Erdölmengen gemessen zum Beispiel als „Reichweite“. Mit anderen Worten: Die sogenannten „Reichweiten“, mit denen in
diesem Zusammenhang meistens argumentiert wird, sind völlig unbrauchbar und darüber hinaus irreführend für die Beurteilung der Versorgungslage, weil: Wir haben ein Geschwindigkeitsproblem und kein
Mengenproblem. Ob die verbliebenen globalen Erdölvorräte 1 oder 2 Billionen Fass betragen, ob die globale „Reichweite“ 20 oder 40 Jahre beträgt, das macht nicht den geringsten Unterschied
aus für die Frage, ob Heizölhändler und Tankstellen auch morgen noch liefern können oder ausverkauft sein werden. Ob die globale Produktionsrate — die „Geschwindigkeit“ der Erdölproduktion —
85 oder 84 Millionen Fass pro Tag beträgt, macht jedoch einen riesigen Unterschied. Ein Wissen, welches bedauerlicherweise die Mehrheit der in diesem Bereich tätigen Fachleute und Wissenschaftler noch immer
nicht gelernt hat. Im Hinblick darauf, dass wir noch in diesem Jahrhundert mit dem gleichen Problem auch bei zahlreichen weiteren endlichen Rohstoffen konfrontiert sein werden — Uran, Erdgas, Kupfer, Zink,
… — können Sie, geschätzte Leserin, geschätzter Leser, leicht abschätzen, wie sehr es sich lohnt, dieses Wissen zu lernen. Das zugrunde liegende Prinzip ist ganz einfach: „Mit morgen
getanktem Diesel kann ich heute noch nicht fahren.“
Die im Jahr 2005 abgeschlossene
Studie im Auftrag des U.S. Department of Energy, „Peaking of World Oil Production: Impacts, Mitigation and Risk Management“, Summary by coauthor Robert L. Hirsch
analysiert realisierbare Maßnahmen gegen die Erdölversorgungsdefizite nach dem Überschreiten von „Peak Oil“, dem Allzeitmaximum der globalen Erdölproduktion, und kommt unter anderem zu diesen Ergebnissen (Übersetzung
ins Deutsche von
meiner Wenigkeit):
-
Marktreife bzw. kurz davor stehende Optionen sind bessere Treibstoffausnutzung von Fahrzeugen, „End of Recovery“-Verfahren zur intensiveren Ausbeutung von Erdölfeldern, und Ersatztreibstoffe.
Andere Optionen können erforscht und entwickelt werden, aber kurzfristig keine Lösungen bieten.
-
Langfristig wird bessere Treibstoffeffizienz von Fahrzeugen ein entscheidender Beitrag zur Verringerung des Erdölverbrauchs sein, aber es dauert sehr lange, bis entsprechende Maßnahmen wirksam werden, und diese Maßnahmen
sind sehr teuer. Der Ersatz der Hälfte der Fahrzeugflotte würde mindestens 15 Jahre dauern und allein für die USA mehr als 2 Billionen US.Dollar kosten.
-
Elektrofahrzeuge können nur langfristig zur Problemlösung beitragen: Es wird Jahrzehnte dauern, bis ihre Marktdurchdringung ein Niveau erreicht, mit dem sie einen nennenswerten Beitrag zur Verringerung des
Erdölverbrauchs liefern. Für den Elektroantrieb von Schwerlastkraftwagen oder Flugzeugen hat bisher noch niemand eine Lösung angeboten.
-
Wenn nach dem „world oil peaking“ unverzüglich begonnen wird, alle verfügbaren Maßnahmen — die Autoren sprechen von einem „crash program“ — so schnell wie möglich einzuleiten, also im
allergünstigsten Fall, können nach 15 Jahren ungefähr 25 Millionen Fass Erdöl pro Tag eingespart werden. Ein mindestens 20 Jahre anhaltendes Erdölversorgungsdefizit kann
damit NICHT abgewendet werden. Erdölversorgungsdefizit bedeutet, dass die Angebot-Nachfrage-Bilanz nur durch massives, „erzwungenes Sparen“ ausgeglichen werden kann, begleitet von extremen
Ölpreissteigerungen, was zu einer lange anhaltenden schweren Weltwirtschaftskrise führen würde.
Anmerkung: So die Studie aus dem Jahr 2005, von mir ins Deutsche übersetzt. Heute wissen wir, drei Jahre später haben steigende Ölpreise und „faule“ Kredite zum Zusammenbruch
des US.amerikanischen Finanzsystems und zum Beginn einer Weltwirtschaftskrise geführt. Soweit wir es Mitte 2009 wissen, ist „world oil peaking“ im Jahr 2008 eingetreten. Kritikern,
welche einwenden „ja klar, Nachfragerückgang durch die globale Wirtschaftskrise“, halte ich entgegen: Ursache-Wirkungs-Denken versagt hier völlig, weil es zumindest bei kurzfristiger Betrachtung zu
Zirkelschlüssen führt wie zum Beispiel „Wirtschaftskrise und ‚world oil peaking‘ haben sich gegenseitig verursacht“.
Da unsere Politiker und Entscheidungsträger mehrheitlich das Problem noch nicht einmal erkannt haben — ganz zu schweigen von einem darüber Nachdenken oder gar Einleiten von Maßnahmen — hat die 20 Jahre-Frist
noch gar nicht zu laufen begonnen.
-
Der Zeitpunkt des „world oil peaking“ kann nicht sicher prognostiziert werden, weil viele erdölproduzierende Länder nur unsichere und politisch beeinflusste Erdölreserven angeben. Im Jahr 2001 hat die
Verdreifachung der Erdgaspreise gezeigt, wie maßlos übertrieben vermeintlich zuverlässige Prognosen für die Erdgasversorgung von Nordamerika waren. Geologie von Erdöl und Erdgas sind weitgehend ähnlich, optimistische
Prognosen für die Erdölproduktion sollten daher skeptisch betrachtet werden.
-
In Industrieländern werden die aus „world oil peaking“ und nachfolgenden Erdölversorgungsdefiziten resultierenden wirtschaftlichen Probleme extrem schlimm sein. In Entwicklungsländern noch
schlimmer.
-
Interventionen von Regierungen werden notwendig sein, weil die wirtschaftlichen und sozialen Folgen von „world oil peaking“ sonst chaotisch sein werden, und weil Maßnahmen zur Krisenbewältigung finanziert
werden müssen.
-
Überlegungen zum Thema „world oil peaking“ sollten sich in erster Linie auf Risikomanagement konzentrieren, und erst in zweiter Linie auf — niemals genaue — Prognosen für die Erdölproduktion
und „world oil peaking“.
-
„World oil peaking“ repräsentiert ein Problem wie KEIN ANDERES. Die politische, wirtschaftliche und soziale Bedeutung ist enorm. Vernünftiges Risikomanagement erfordert dringende Beachtung und
frühes Handeln.
Eine im Oktober 2007 publizierte und im Mai 2008 aktualisierte wissenschaftliche Studie aus Deutschland kommt zum Ergebnis, „dass die weltweite Ölförderung im Jahr 2006 ihren Höchststand erreicht hat. Die
Ölförderung wird künftig um einige Prozentpunkte jährlich zurückgehen. Bis 2020 und erst recht bis 2030 ist ein dramatischer Rückgang der weltweiten Ölförderung zu erwarten. Dadurch wird eine Versorgungslücke
entstehen, die innerhalb dieses Zeitrahmens kaum durch die wachsenden Beiträge anderer fossiler, nuklearer oder alternativer Energiequellen geschlossen werden kann.“ Die gestellten Prognosen für zukünftige
Erdölproduktionsraten basieren darauf, dass Erfahrungen gesammelt in älteren Erdölfeldern auf jüngere übertragen werden. Auf diese Weise können Erdölproduktionsraten ebenso treffsicher vorhergesagt
werden, wie der Lauf einer Uhr — ganz im Gegensatz zu Preisen, welche sich sehr viel schwerer vorhersagen lassen.
Vollständige Studie „Zukunft der weltweiten Erdölversorgung“, 104 Seiten, 2,9 MByte
Kurzfassung „Zukunft der weltweiten Erdölversorgung“, 14 Seiten, 0,6 MByte
Weitere Informationen zu Erdölproduktion und „Peak Oil“ bieten zum Beispiel:
Die Versorgungslage in Österreich:
Heizöl extraleicht könnte knapp durch Biomasse aus der Forstwirtschaft substituiert werden. Wir hätten dann jedoch fast keine Biomasse für neue Verwendungen wie die in Entwicklung befindlichen „Biotreibstoffe der 2. Generation.“
Im Jahr 2006 wurden in Österreich laut Statistik Austria rund 1,9 Millionen Tonnen Heizöl extraleicht verbraucht. Wird der durchschnittliche Nutzungsgrad für Heizölheizungen mit 75 % und für Holzpelletsheizungen mit 70 % angenommen,
so wären für eine Substitution rund 3,6 Millionen Tonnen Holzpellets erforderlich. Laut
Verein ProPellets hat die österreichische Produktionskapazität im Jahr 2007 1 Million Tonnen betragen, bei einem Inlandsverbrauch von
0,45 Millionen Tonnen. Wenn auf Exporte verzichtet wird, dann wäre eine zusätzliche jährliche Produktion von 3,05 Millionen Tonnen Holzpellets erforderlich. Dies würde den Bedarf an Holzspänen um 6,6 Millionen Festmeter pro Jahr
vergrößern. Dipl.-Ing. Zwettler, Landwirtschaftskammer Steiermark, hat in einem Vortrag im November 2006 das mobilisierbare, zusätzliche Rohstoffpotential der österreichischen Forstwirtschaft mit jährlich 5,5 Millionen Festmeter
Rundholz + 2,2 Millionen Festmeter „Schlagrücklass“ abgeschätzt. Als „Schlagrücklass“ wurde dabei ein Viertel des Sortiments 5 bis 10 cm an ökologisch in Frage kommenden Standorten zusammengefasst. Der im Jahr 2006 verzeichnete
Jahresverbrauch von 1,9 Millionen Tonnen Heizöl extraleicht könnte somit knapp durch Biomasse aus der Forstwirtschaft substituiert werden. Wir hätten dann jedoch fast kein Holz für andere neue Verwendungen, zum Beispiel für die
Produktion der in Entwicklung befindlichen „Biotreibstoffe der 2. Generation“. Wir brauchen folglich auch mehr Energieeffizienz.
Die zur Milderung des globalen Klimawandels und zur Dämpfung zukünftiger Preissteigerungen notwendige Umstellung von Heizölheizungen auf Holzpellets und andere Erneuerbare Energieträger muss daher nach oder zusammen mit Maßnahmen zur
Verringerung des Wärmebedarfs erfolgen:
- Verbesserung der Luftdichtheit der beheizten Gebäude
- Verbesserung der Wärmedämmung der beheizten Gebäude
- Ausbau der Solarenergienutzung für Warmwasser- und Prozesswärmebereitstellung
- Aufbau von Infrastrukturen zur Optimierung von Koppelnutzungen, zum Beispiel zur Verbesserung der Gleichzeitigkeit von Strom- und Wärmeabnahme bei Blockheizkraftwerken
-
Die Natur zeigt uns auf allen Ebenen, vom molekularen und dem zellulären Bereich bis zu globalen Ökosystemen, wie Energie am effizientesten genutzt wird, nämlich in vielen kleinen Stufen nach dem Prinzip von
Nutzungskaskaden. Wir brauchen daher dringend den Auf- und Umbau von Infrastrukturen für eine Energiewirtschaft mit Nutzungskaskaden. Beispiel: Rechenzentren, deren Stromverbräuche auf ähnliche Größenordnungen
gewachsen sind wie in der Schwerindustrie, können ihren Energieverbrauch um sage und schreibe mehr als 50 % verringern, indem die
Server von Luft- auf Wasserkühlung
umgerüstet werden und die Abwärme in Fernwärmenetze eingespeist wird. Im in Österreich nicht ungewöhnlichen Fall von Strom überwiegend aus Wasserkraft und Fernwärme aus mit Kohle oder Heizöl befeuerten Heizwerken könnte die aus
Stromeinsparung und Fernwärmesubstitution resultierende Verbesserung der CO2-Bilanz sogar mehr als 100 % betragen (in der Bilanz rechnerisch negative CO2-Emissionen). Zusätzlich zum Erlös aus dem
Fernwärmeverkauf könnte ein solches Rechenzentrum früher oder später auch Einnahmen aus dem Verkauf von Emissionszertifikaten erzielen.
Entwicklung der Energiepreise seit 1992
„Autofahren erhöht die Treibstoffpreise —
Energiesparmaßnahmen dämpfen zukünftige Preissteigerungen“
Die
Österreichische Energieagentur erstellt monatlich einen
Energiepreisindex basierend auf Erhebungen der Statistik Austria
, sowie einen Strompreisindex, Statistiken über Erneuerbare Energieträger, Rohölpreise in Rotterdam, Energieträgerpreise in anderen europäischen Ländern.
Die folgende Grafik zeigt von mir für die Energieträgerinformation erhobene
Preise von Heizöl extraleicht 1992 bis 2007
.
In den kommenden 15 Jahren, dem für Errichtung bzw. Sanierung von Heizungen üblichen Betrachtungszeitraum, sind erheblich größere Preisschwankungen als in den vergangenen Jahren bei Erdöl und von Erdöl abhängigen Gütern zu
erwarten mit einer einzigen, beeinflussbaren Ursache, nämlich der Nachfrage. Die 2008 begonnene Weltwirtschaftsrezession und der niedrige Kurs des US-Dollars haben uns vorübergehend Preissenkungen um rund 50 % beschert. Die
Trägheit der Systeme und die bisher mehrheitlich geringe Bereitschaft der Konsumenten zu sparsamerem Verhalten lassen eine mindestens 20 Jahre anhaltende Weltwirtschaftsrezession erwarten, während der jedes „Anspringen des
Wirtschaftsmotors“ durch in die Höhe schnellende Energiepreise im Keim erstickt wird. Mit den „20 Jahren“ orientiere ich mich an der
Studie im Auftrag des U.S. Department of Energy, abgeschlossen im Jahr 2005, „Peaking of World Oil Production: Impacts, Mitigation and Risk Management“, Summary by coauthor Robert L. Hirsch
.
Energiesparmaßnahmen haben somit vier wesentliche Effekte:
- Ersparen Energiekosten
- Tragen zum Klimaschutz bei
- Dämpfen zukünftige Energiepreissteigerungen
- Ermöglichen mit einigen Jahren Verzögerung ein Ende der Weltwirtschaftsrezession